Das ist ein internes Memo an alle Niantic-Mitarbeiter und -Spieler, das wir Anfang dieser geteilt haben. In diesem gehen wir darauf ein, wie auch wir zu einem Wandel beitragen möchten. #BlackLivesMatter
Von John an alle Niantic-Spieler
Liebe Niantic-Spieler,
wir erleben gerade eine Bewegung in noch nie dagewesenem Umfang, die sich dem institutionellen Rassismus entgegensetzt, durch den Milliarden Menschen auf der Welt unterdrückt und ihrer Chancen beraubt werden. Mir geht es genau wie euch: Es ist schwer, die richtigen Worte, Emotionen und Taten für die aktuellen Vorfälle und Unruhen zu finden, die infolge der Morde an George Floyd, Ahmaud Arbery, Breonna Taylor, Tony McDade, Nina Pop und zahlreichen weiteren schwarzen Menschen entstanden sind. Wie ich bereits am Freitag betont habe, müssen wir als Unternehmen diesen Anlass wahrnehmen, um mit unserer Reichweite und unseren Ressourcen zum Teil der Lösung zu werden. Wir als Gesellschaft können uns bessern. In den letzten Tagen wurde deutlich, dass wir uns definitiv bessern müssen.
Die Führungskräfte und ich werden alle nötigen Hebel in Bewegung setzen, um mit unserem Unternehmen das Gute in der Welt zu fördern. Gleichzeitig möchten wir bei Niantic Stabilität und Unterstützung in diesen schwierigen Zeiten bieten. Diese enorme Herausforderung müssen wir zusätzlich zur physischen und psychischen Belastung durch die COVID-19-Krise bewältigen. Uns ist nur zu bewusst, dass sich die sowieso schon stressige Situation für viele von euch dadurch noch verschlimmert hat. Ihr sollt jedoch wissen, dass Niantic für euch da ist. Wendet euch an Kollegen, Personalmanager oder Vorgesetzte, wenn ihr Hilfe braucht. Wenn ihr aus irgendeinem Grund nicht zu Hause bleiben könnt, wendet euch an einen Geschäftspartner für Personalmanagement – wir können euch helfen. Wir haben viel zu tun, bevor diese Herausforderungen als gemeistert gelten. Der Weg ist lang. Passt auf euch auf, damit ihr zum Guten in der Welt beitragen könnt.
Was kann Niantic also tun? Wie können wir unsere Plattform nutzen, um nachhaltige, langfristige Veränderungen herbeizuführen? Wir streben schon lang danach, die Welt zu einem besseren Ort zu machen und ermutigen unsere Spieler stets dazu, die Welt zu erkunden, lokale Communitys kennenzulernen, ihren Körper und Geist durch Bewegung zu stärken und eine gute soziale Beziehung zu ihren Mitmenschen aufzubauen. Wir sind überzeugt, dass wir jetzt etwas bewirken können, indem wir uns auf Kulturen, Ideen und unsere Vorbildfunktion konzentrieren. Hierfür bieten wir schwarzen Menschen finanzielle Unterstützung für ihre Projekte an und stellen die besten einem breiten Publikum vor. So können wir die Menschen, Geschichten und Sichtweisen in den Vordergrund rücken, die das Leben und die Erfahrungen unserer schwarzen Mitmenschen prägen.
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Wir spenden mindestens 5 Millionen US-Dollar aus den Einnahmen des Ticketverkaufs für das Pokémon GO Fest. Die Hälfte des gespendeten Erlöses wird für die Finanzierung neuer Projekte von schwarzen Spieleentwicklern und AR-Entwicklern für die Niantic-Plattform eingesetzt. Dadurch möchten wir mehr Inhalte bieten, die für mehr Diversität in der Welt stehen. Die andere Hälfte geht an gemeinnützige Organisationen in den USA, die den Wiederaufbau lokaler Communitys fördern.
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Wir spenden 100.000 US-Dollar an das Marsha P. Johnson Institute und planen eine weitere Spende von bis zu 50.000 US-Dollar. Schwarze transsexuelle Menschen werden immer noch häufiger ermordet als schwarze cis-Menschen oder nicht schwarze LGBTQ+-Menschen. Zu Ehren der Black Lives Matter-Bewegung und dem Pride Month haben das Team für Diversität und Inklusion und die Führungskräfte beschlossen, dass diese Spenden wichtig und richtig sind, um die Menschen zu unterstützen, die am häufigsten Opfer von Polizeigewalt und anderen Unterdrückungssystemen werden.
Wir haben uns auch gefragt, welchen Teil der Verantwortung wir dafür übernehmen können, dass Mitarbeiter, die schwarzen oder anderen unterrepräsentierten Minderheiten angehören, besser unterstützt werden. Zudem möchten wir auch unsere nicht schwarzen Mitarbeiter dazu motivieren, sich gegen institutionellen Rassismus und soziale Ungerechtigkeit in der Branche und in der Gesellschaft einzusetzen.
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Wir entwickeln eine neue Fortbildung zu den Themen Diversität und Inklusion, bei der der Fokus besonders auf einem Verbündetensystem liegt. Den folgenden Punkt kann ich gar nicht genug betonen: Die Verantwortung für gesellschaftlichen Wandel liegt nicht bei unseren schwarzen Mitmenschen und Mitarbeitern. Es liegt an uns Nicht-Schwarzen, zu Verbündeten zu werden und uns gegenseitig die Augen zu öffnen. Wir hoffen, dass diese Fortbildung zu Diversität und Inklusion all das vermittelt, was wir benötigen, um bessere Verbündete zu werden. Weitere Details folgen bald.
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Wir verstärken unser Engagement für Treehouse, eine Organisation, die sich für einen besseren Zugang zu Bildung und mehr Diversität in der Technologiebranche einsetzt. Wir bieten dem Unternehmen je fünf Praktikumsplätze für UX-Designer und QA-Analysten und versprechen, 80–100 % der Praktikanten fest einzustellen.
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Wir erweitern unsere Partnerschaft mit Gameheads, einer gemeinnützigen Organisation, die Kindern die Spieleentwicklung näherbringt. In diesem Jahr stellt das Unternehmen sein Programm auf einen virtuellen, globalen Ansatz um. Wir steuern 25.000 US-Dollar für Stipendien und 15.000 US-Dollar für jährliche Showcases bei. Zudem spenden wir 20.000 US-Dollar für die Ausarbeitung des neuen Programms "Developing for AR 101", bei dem Studenten sich in Partnerschaft mit dem Bundesstaat Kalifornien ihre College-Akkreditierung erarbeiten können.
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Wir wissen, dass viele Niantic-Mitarbeiter so schnell wie möglich damit beginnen möchten, ihre Communitys wiederaufzubauen. Aktuell gewähren wir unseren Mitarbeitern vier Tage pro Jahr, um an Niantic-Events teilzunehmen. Diesen Bonus nennen wir ab jetzt "Flex Days" – und wir schenken euch einen weiteren Tag, sodass ihr insgesamt fünf Flex Days habt, um an Niantic-Events teilzunehmen oder freiwillig bei diesen mitzuhelfen.
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Wir arbeiten aktiv daran, dass sich alle für diesen Kurs mitverantwortlich fühlen. Wir formalisieren unser Team für Diversität und Inklusion. Zusammen mit dieser Gruppe und erfahrenen Führungskräften möchten wir das Verantwortungsbewusstsein stärken.
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Zu guter Letzt positionieren wir uns öffentlich als Unterstützer unserer schwarzen Mitmenschen und dazu, dass wir die Vorherrschaft der Weißen, Rassismus und Polizeigewalt ablehnen.
Wir wissen, dass viele unserer Mitarbeiter helfen möchten, aber nicht wissen, wo sie anfangen sollen. Das neue Team für Diversität und Inklusion bietet diesen Mitarbeitern Ressourcen, die ihnen als Ausgangspunkt dienen können.
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Informiert euch über die Black Lives Matter-Bewegung. Wir müssen uns und einander erziehen, damit wir die Bewegung bestmöglich unterstützen können.
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Bewerbt euch als Gameheads-Mentor. Wir sind auf Niantic-Mitarbeiter angewiesen, die freiwillig die nächste Generation der Technologieexperten anleitet und betreut.
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Meldet euch wie viele Niantic-Mitarbeiter vor euch freiwillig, um Kampagnen zu organisieren und zur Bewegung beizutragen. Dazu müsst ihr das entsprechende Formular ausfüllen. Das Team für Diversität und Inklusion wird euch auch hier mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Wir stehen voll und ganz hinter dieser Sache. Unsere Initiativen enden nicht mit dieser Ankündigung. Vor uns liegt jahrelange Arbeit, bevor wir unser Ziel erreichen. Dabei suchen wir ständig nach weiteren Möglichkeiten, diese Initiativen zu vertiefen.
Die Spielercommunity ist das Herz von Niantic. Deshalb müssen wir zeigen, dass wir unsere schwarzen Trainer, Agenten und Zauberer unterstützen. Wir möchten Teil des Wandels sein, der zu einem gerechteren und faireren System führt, in dem die Rassentrennung endgültig Vergangenheit ist und alle Menschen willkommen sind, für ihre Individualität geschätzt werden und faire Erfolgschancen haben. Zuerst müssen wir dafür den Rassismus und die Ungerechtigkeit überwinden, die dazu führen, dass manche unserer Mitmenschen nicht sicher und unbekümmert draußen spazieren gehen oder Sport treiben können. Black Lives Matter.
– John Hanke